Guten Tag! Herzlich willkommen beim 5. Blog des Wortwerfers.
Im gestrigen Blog fehlte an einer Stelle ein „n“. Das sei hiermit nachgereicht. Spaß muss sein.
Das Wort, das ich gestern in die Debatte geworfen hatte,
hieß S t r a t e g i e. Eine Strategie beschreibt
den wahrscheinlich erfolgreichsten Weg zu einem Ziel. Der Kriegs-Stratege
Clausewitz warnte davor, irgendwo eine Lücke, ein Vakuum zu lassen, weil genau
dort der „Feind“ eindringt. Er dachte vermutlich gar nicht daran, dass diese
Mahnung ebenso gültig ist in der Wirtschaft, in der Gesellschaft und in der
Partnerschaft.
„Ewig lockt das Weib“,
wenn es der Partner an Liebe, Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und das gewisse
Prickeln fehlen lässt. Auch andere, interessantere und humorvollere Männer bieten
sich an, ein diesbezügliches Vakuum zu füllen, wenn es einer Frau zu langweilig
wird.
In der Gesellschaft haben es die Kirchen all zu lange
versäumt, den Menschen den Sinn des
Lebens zu verdeutlichen. In dieses Vakuum sind viele Ersatzreligionen
eingedrungen.
Die gestern bereits gerühmte Engpass-Konzentrierte Strategie (EKS) des Wolfgang Mewes rät nun
geradezu, solche Lücken aufzuspüren und unternehmerisch zu nutzen. Denn wo eine
Gruppe von Nachfragern ihren Bedarf nicht decken kann, öffnet sich eine Chance
für einen cleveren Anbieter, sofern er über genügend Expertise und Mittel dazu
verfügt.
Wer auf einen dringenden
Bedarf mit einem unwiderstehlichen
Angebot reagieren kann, der macht das Geschäft. Diese schöne Formulierung
verdanke ich Hans-Werner Schönell, dem engagierten Leiter des StrategieForums München (bitte
googeln!). Daraus folgt: Jede genügend große Bedarfsgruppe ist eine lohnende
Zielgruppe. Allerdings kann man Bedarfe auch wecken, im Großen und im Kleinen. Man
geht an einer Currywurst-Bude vorbei und reagiert urplötzlich auf das
unwiderstehliche Angebot. Der Kollege hat das iPhone 5 – dann muss man es
unbedingt auch haben.
Gern erinnere ich noch mal an die Gebrauchtbuchhandlung
„Book Aid“ in Passau. Viele ältere Bürger oder schon ihre Erben stehen vor dem
Problem, Hunderte, wenn nicht Tausende von Büchern „entsorgen“ zu müssen. Für
diesen „Bedarf“ bietet „Book Aid“ offenbar eine gute Lösung.
Nun werfe ich ein neues Wort in die Diskussion: Bücherschwemme. Angeblich werden in
Deutschland jedes Jahr pro Kopf der Bevölkerung mehr Bücher veröffentlicht als
in anderen Ländern. Sind wir immer noch ein Volk der Dichter und Denker? Oder sind die „Denker“ inzwischen durch die Selbstdarsteller verdrängt worden?
Gibt es für die vielen Bücher einen dringenden Bedarf? Eine
genügend große Bedarfsgruppe? „Schön wär’s!“ seufzt da der Buchhändler und
ordert fast nur noch die Bestseller. Wie aber wird ein Buch zu einem
unwiderstehlichen Angebot? fragt der Wortwerfer und dankt für Ihre Geduld und
Aufmerksamkeit.
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