Montag, 13. Mai 2013

Aus dem Bauch entscheiden?





Gestern hat der Wortwerfer sein Herz in den Blog geworfen und sich mit dem großen Aristoteles gezankt. Heute ist erst mal der Bauch dran; denn so wie wir uns von Herzen freuen, entscheiden wir uns häufig aus dem Bauch. Bei manchen Entscheidungen beschleicht uns ein Bauchweh. Das ist allerdings tatsächlich so. Genau wie wir beim Anblick einer attraktiven Frau oder bei einem spannenden Fußballspiel Herzrasen bekommen. Damit hier „gendermäßig“ kein Unheil passiert, nehme ich mal an, dass eine Frau beim Anblick eines imponierenden Mannes Herzrasen spürt, wenn nicht gar Schmetterlinge im Bauch flattern. Das Herz und der Bauch reagieren auf Botenstoffe, die das Gehirn aussendet. Nicht umgekehrt. Es kann uns auch eine Laus über die Leber laufen. Es geht uns was an die Nieren, dreht uns den Magen rum, schlägt uns was auf den Darm, es kommt uns die Galle hoch. Das ist alles dem Genius geschuldet, den wir da oben im Kopf mit uns herumtragen. Damit aber der Wortwerfer nicht zum Klugscheißer wird, sei damit die Innereien-Betrachtung beendet. Was der Aristoteles da angerichtet hat, lässt sich ohnehin nicht mehr reparieren, und schließlich sieht so ein Herz, wie es graphisch überaus schmeichelnd dargestellt wird, besser aus als eine total verknitterte graue Masse.
Ich habe im übrigen mein Herz (= Gehirn) an – und nicht in – Dubrovnik verloren, wo ich die nächsten Tage verbringen werde. Ich werde Ihnen also über Pfingsten keine Zeit stehlen. Der Aufenthalt dort ist nicht ganz ungefährlich. Direkt vor dem Hotel in Cavtat liegt die bei einem Erdbeben im Meer versunkene antike Großstadt Epidaurus. Davon gibt es zwar woanders noch eine, aber diese hier dient uns als Warnung. Jemand gab uns den Tipp, man sollte in Erdbeben-Gebieten besser unter dem Bett als im Bett schlafen. Kann ich mich nicht mit anfreunden.
Aber Erdbeben haben wir auch hier: Die Straße wird aufgerissen, um neue Wasserrohre zu verlegen. Danach kommen die Rüttel-Verdichter und es tanzen bei uns die Gläser im Schrank.
Die evangelische Zeitschrift chrismon hat schon im Juni letzten Jahres darauf hingewiesen, dass das mit der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten, mit den hübschen Feuerzungen, die sich auf die Multikulti-Gesellschaft damals herabgesenkt haben, nur eine schöne Erzählung ist, die sich der Evangelist Lukas da ausgedacht habe. Andere meinen, gerade der Hl. Geist habe ihm diese Frohbotschaft diktiert. Wäre aber eine tolle Innovation, wenn wir von nun an auch alle Menschen in unserer Sprache reden hörten, die „in fremden Zungen reden“. Dubrovnik würde sich da zu Pfingsten gut für einen Probedurchlauf eignen. Frohe Festtage!
Auf Wiedersehen, Ihr Wortwerfer

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