Guten Tag, herzlich willkommen beim Wortwerfer. Wie bitte?
Erinnert Sie das vielleicht an Granatwerfer? Sollten Sie ein Pazifist sein -
wie ich auch übrigens – klicken Sie sich bitte nicht gleich weg. Ein
Granatwerfer „wirft“ seine Granaten in ein Ziel, manchmal treffen sie, manchmal
haarscharf daneben, manchmal gar nicht. So wird es mit dem Wortwerfer auch
gehen. Er peilt ein Ziel an, weshalb er auch als www.ziele-siegert.de bekannt ist, er
wirft mit Wörtern, manchmal treffen sie eine Sache auf den Punkt, manchmal geht
es sicher auch mal daneben.
Bisher war es des Wortwerfers Ziel, Texte zu verfassen, die
schwarz auf weiß gedruckt, auf Deutsch „in print“ auf Papier in einer
Zeitschrift, in einem Buch oder auch in Briefen zu lesen waren. Zugegeben – der
Wortwerfer hat zwar nicht mehr Gutenberg persönlich gekannt, aber doch seine
„schwarze Kunst“, Lettern aneinander zu reihen, bis sie Wörter, Sätze und
Kapitel ergaben, eventuell ein ganzes Buch. Die wurden in Blei gegossen, die
Überschriften in kostbaren Akzidenz-Lettern zusammengefügt. Ich will Sie nicht
langweilen. Aber so entstanden Druckwerke – durch die Druckerpresse. Heute
allenfalls durch Zeitdruck.
Auch als die digitale Welt den Bleisatz hat Geschichte werden
lassen und mit dieser umwälzenden Erfindung viele Drucker hat arbeitslos werden
lassen, blieb es doch dabei, ein Buch ästhetisch zu gestalten – und gottlob
werden edel gedruckte Bücher auch in Zukunft unseren Gefallen finden, sofern
auch der Inhalt damit harmoniert.
Jetzt wirft der Wortwerfer das Wort „eBook“ in die Debatte.
Kommt es oder kommt es nicht? Vergessens Sie’s! Es ist bereits da und wird eine
fulminante Zukunft haben, da gibt es gar keine Zweifel mehr.
Wer aber „Gutenberg fast noch persönlich gekannt hat“, dem
stößt es bitter auf: Typographie? Goldener Schnitt? Blocksatz?
Zwischenüberschriften? Nix da! Man schreibt und schreibt und schreibt, gerade,
dass man noch Absätze vorsieht, und schreibt und schreibt und adelt
„Überschrift 1“ – Korrekturlesen und Lektorat vollzieht der Autor tunlichst
selber. Und dann wird hochgeladen – und alles andere besorgen Algorithmen! So
man sich mit der Software auskennt, entsteht ruckzuck ein eBook!
Früher gab es da eine feinfühlige, stilsichere Lektorin oder
einen strengen Lektor, Menschen aus Fleisch und Blut. Die gibt es jetzt bei
einer Hotline – es sei denn, Sie landen bei FAQ, bei den eiskalten „Frequent
Asked Questions“. Das sind Antworten auf die vielen blöden Fragen, die immer
wieder gestellt werden. Ein Trost: Ist die Antwort auf Ihre Frage nicht dabei,
war sie nicht blöd. Wenigstens das! Und man findet – noch größerer Trost – mit
gutem Glück eBook-Verleger, die sich des alten „Gutenbergers“ liebevoll und
geduldig annehmen.´Mehr darüber in Kürze, Ihr Wortwerfer