Montag, 27. Januar 2014

Tue das Wichtige vor dem Dringlichen?





Darf man sich verzetteln? NEIN! lautet der Mahnruf der Zeit- und Selbst-Manager, der Erfolgs-Strategen und gefühlten tausend Ratgeber-Bücher. KONZENTRIERE DICH! LASS DICH NICHT ABLENKEN!
Aber gelingt uns das auch? fragt der WORTWERFER. Die Diskussion im Münchner StrategieForum am 23. Januar nahm eine überraschende Wende. Zunächst herrschte Einigkeit: Wer sich verzettelt, wird seine Ziele sehr viel später oder nie erreichen. Ein persisches Sprichwort mahnt: „Wer alles erreichen will, wird als Meister des Nichts enden!“ Wer den geraden Weg zum Ziel einschlägt und sich nicht ablenken lässt, ist erfolgreicher. Dennoch gab fast jeder zu, dass er sich immer mal wieder und auch des Öfteren von dieser geraden Erfolgsspur ablenken lässt.

Ein banaler Grund: Es lockt eine angenehmere, lustvollere Tätigkeit (oder Untätigkeit). Man unterbricht dafür gar zu gern die Arbeit, vor allem dann, wenn sie gerade nicht glatt von der Hand geht. Von allem, was auf dem Schreibtisch liegt, wählt man das, was relativ das leichteste und schnellste Lusterleben verspricht. Mancher beschließt, angesichts einer unangenehmen Aufgabe erst mal seine Schreibtischschublade aufzuräumen. So reagiert nun mal unsere Psyche.

Ein anderer Grund: Es kommt etwas Dringlicheres dazwischen. Unvorhergesehen setzt ein anderer Termine, jemand der noch dazu Macht ausüben und Sanktionen verhängen darf, z.B. das Finanzamt. Da gibt es doch keine Zweifel – oder? Bei einem Davoser Management-Symposium gab man den Teilnehmern ein dunkelblaues Schild mit Golddruck als Souvenir mit auf den Heimweg:
DO THE IMPORTANT BEFORE THE URGENT!
Erledige das Wichtige vor dem Dringlichen! Was für ein doofer Spruch! Das geht doch gar nicht! Oder? Schreiben Sie doch mal spontan auf, was Ihnen wirklich ganz, ganz wichtig ist. Gesundheit, Partnerschaft, Finanzen, ein besonderes Ziel … so in etwa und viel mehr. Könnten Sie auch Termine dahinter notieren? Da treffen wir bei vielen einen Nerv! Das WICHTIGE setzt zumeist keine Termine. So können wir ausgerechnet das Wichtige immer wieder verschieben.
Ich empfehle Ihnen eine kleine Übung, ein Spiel? Sie legen einen Bleistift, Kugelschreiber oder Lineal in 90 Grad zur Schreibtischkante. Dann „verschieben“ Sie ihn diese Dinge kleinen Schüben in Richtung Abgrund. Auf einmal kippt der Stift. Er fällt zu Boden. Wir sprechen von einem KIPP-PHÄNOMEN. Da ist nichts mehr zu retten. Ein Gewässer kippt um. Aber auch Ihre so wichtige Gesundheit kann kippen, wenn Sie stets die Vorsorge-Untersuchung aufschieben. Ihre Partnerschaft kann kippen, wenn Sie gemeinsame Erlebnisse immer wieder verschieben. Ihr Ziel kann obsolet werden. Ein Examen kann vergeigt werden. Sie sind eventuell pleite. Dann ist nichts mehr zu retten.
DAS WICHTIGE SETZT KEINE TERMINE – ABER ES KANN KIPPEN!
Bei allem Ihnen Wichtigen müssen SIE die Termine setzen, und diese Ihre Termine dürfen Sie nicht nachrangig gegenüber den fremden behandeln. So erreichen Sie zumindest, dass das WICHTIGE nicht ständig zurücksteht gegenüber dem DRINGLICHEN. Nur was wichtig und dringlich zugleich ist, hat absoluten Vorrang.

Verzetteln kann aber auch ein Leben bereichern! Wer ständig nur auf einem Gleis unterwegs ist, immer nur auf derselben Strecke, der stellt sich nicht neuen Herausforderungen. Solches Verzetteln ist aber von anderem Kaliber. Sich noch einer anderen Aufgabe zu widmen fordert volles Engagement – und Termine. Es wird WICHTIG. Jeder muss für sich entscheiden, ob er neben seiner Hauptstraße zum Lebenserfolg noch eine weitere ausbauen kann. Meint der WORTWERFER.

Freitag, 10. Januar 2014

Eine Toleranz-Verordnung?





Toleranz zu erweisen, ist eine noble Geisteshaltung. „Ich bin zwar nicht deiner Meinung, ich übe auch daran Kritik, aber ich respektiere sie und werde für die Freiheit eintreten, dass du sie ohne Gefahren und Nachteile äußern kannst!“ Dasselbe gilt für Menschen anderer Hautfarbe, für andere Lebensentwürfe, andere Religionen, andere Bräuche. Wem Toleranz entgegen gebracht wird, von dem erwartet man die gleiche Haltung – in Wort und Tat.

Jetzt gerät diese Balance aus dem Gleichgewicht – und dies auf Initiative der Europäischen Union. Die noble Geisteshaltung soll durch Gesetze und Verordnungen erzwungen werden. Kritik, antagonistische Äußerungen, ja sogar kabarettistische Thematisierungen mit Bezug auf besonders schutzwürdige „Gruppen“ und Gruppierungen sollen verboten und strafbewehrt verfolgt werden. Jugendliche, die sich dem widersetzen, sollen in besondere Erziehungsmaßnahmen eingewiesen werden. Toleranz gegenüber den besonders herausgehobenen „Gruppen“ soll Inhalt besonderer Schulunterrichts-Einheiten werden. Die Medien sollen verpflichtet werden, regelmäßig einen bedeutsamen Teil ihrer Kapazität der Durchsetzung von Toleranz gegenüber den „Gruppen“ zu widmen.

Das glauben Sie nicht? Davon hätten Sie doch längst erfahren? Wer denkt sich denn so was aus? Der WORTWERFER erfuhr davon auf Umwegen. Ja, es gibt seit September 2013 …

„A European Framework National Statute for the Promotion of Tolerance“

das sogenannte „Toleranzpapier” des Europäischen Rates für Toleranz und Versöhnung, das klammheimlich, ohne dass deutsche Politiker oder die deutsche Presse davon Notiz genommen hätten, ins Europäische Parlament zur Beschlussfassung eingebracht wurde. Es beinhaltet nicht zuletzt auch durch seine dehnbaren und schwammigen Begriffe eine Einschränkung der Artikel 3 und 5 des Grundgesetzes, nämlich der Meinungs- und Pressefreiheit.
Und niemand regt sich bisher darüber auf! Aber das Papier ist Realität! Es wurde erarbeitet von den „Experten“ Yoram Dinstein (Vorsitz), Ugo Genesio, Rein Müllerson, Daniel Thürer und Rüdiger Wolfrum.

Toleranz-erheischende Gruppen bilden Menschen, die durch Rasse oder kulturelle Wurzeln, ethnische Herkunft oder Abstammung, religiöse Mitgliedschaft oder sprachliche Bande, Gender-Identität oder sexuelle Orientierung oder jegliche andere Charakteristika ähnlicher Art verbunden sind. Zu „eliminieren“ sind u.a. Antisemitismus, Antifeminismus und Homophobie.
Das Gefährliche an diesem Gesetzentwurf ist die Vermischung edler und selbstverständlicher Ziele mit tückischen Klauseln. Überdies liegt das Papier bisher nur in den EU-Amtssprachen Englisch und Französisch vor. Eine offizielle deutsche Übersetzung ist noch nicht bekannt. Daher ist der Text hierzulande kaum bekannt.

Die Toleranz des WORTWERFERS gegenüber der stillschweigenden Verabschiedung dieser Gesetzesvorlage durch das Europäische Parlament tendiert gegen Null. Der Internationale PresseClub München wird sich damit befassen. Der WORTWERFER hat eine Reihe deutscher Politiker angeschrieben, die besonders in der EU und Europa engagiert sind. Wo bleibt der Aufschrei?