Guten Tag! Willkommen beim Wortwerfer,
heute, am Tag der P r e s s e f r e i h e i t,
kann ich zunächst auch nur dieses Wort in die Debatte werfen. Beim Forum
gestern Abend im Münchner PresseClub mit einem respektablen Panel ging es
vornehmlich um das Z e i t u n g s s t e r b e n,
um die vielen entlassenen festangestellten Journalisten, um den Verfall der
Zeilenhonorare und um die Frage: Kann man heute wirklich noch guten Gewissens
jungen Frauen und Männern dazu raten, Journalist zu werden? Die Meinungen waren
geteilt: Ja, es ist einer der interessantesten Berufe, aber auch einer der
riskantesten. Sicherheit bietet er nicht.
Erstaunlich war, dass fast nur von der Angebotsseite her
argumentiert wurde. Wie sieht denn die Zukunft der knisternden Tageszeitung
aus, wenn Untersuchungen ergeben haben, dass kaum noch zehn Prozent aller 14- bis 18Jährigen eine Tageszeitung lesen.
Sofern sie sich überhaupt für Politik, Kultur und Zeitgeschehen interessieren,
nutzen sie Apps und lesen die Online-Ausgaben auf ihren Pads und Smartphones.
Dafür haben sie sogar gute Argumente. Sie schonen den Regenwald. Es ist
preiswerter. Und: Die gedruckte Zeitung ist dann, wenn sie morgens im
Briefkasten liegt, bereits eine
Antiquität. Manches, über das darin berichtet und kommentiert wird, ist
bereits überholt. Die Online-Ausgabe ist dagegen aktuell. Sie bietet darüber
hinaus zahlreiche Zusatz-Dienstleistungen wie z.B. Wörterbücher.
Was also, wenn diese Jugend allmählich die bisherigen
Zeitungsleser ablöst?
Nur – was hat das mit der Pressefreiheit zu tun? Die
Vielfalt der Meinungen sei durch die Konzentration bedroht, wenn immer weniger
Journalisten an der Meinungsbildung beteiligt seien. Die Vielfalt der Meinungen ist jedoch in Deutschland schon längst
bedroht. Es gibt Themen, die jemand nicht ungestraft äußern darf, ohne als
Nazi, als Konservativer, als Ewiggestriger in eine Ecke gestellt zu werden.
Gegen den Mainstream zu schwimmen, einst eine Disziplin herausragender
Journalisten, führt heute zum Ausschluss an der öffentlichen Meinungsbildung –
und zwar in der gesamten Breite, in Funk, Fernsehen und Print. Wenden Sie sich
zum Beispiel gegen die Forderungen und Auswüchse des Gender-Mainstream. Oder
schreiben Sie etwas darüber, dass Familienangehörige als Angestellte auch von
Politikern höher motiviert, engagierter und opferbereiter sind als fremde
Angestellte, die meist zu einem höheren Gehalt beschäftigt werden müssen. Das Familienunternehmen war schon immer ein
Erfolgsfaktor. Aber wenn eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, ist es
riskant, sich ihr in den Weg zu stellen.
Morgen berichtet der Wortwerfer u.a. über eine wunderbare
Idee, wie man seine Bücher einem guten Zweck zu führt. Guten Abend!
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