Mittwoch, 19. Juni 2013

Demenz – das verdrängte Thema!





Heute fand im Internationalen PresseClub München eine Pressekonferenz zum Thema
D e m e n z  die große gesellschaftliche Herausforderung“ statt, mit dem Vorsitzenden der AWO München, Jürgen Salzhuber, und dem Rektor und Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Neuendettelsau, Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer. Den Anlass bot der Neubau eines gemeinschaftlichen Demenz-Kompetenz-Zentrums in München und die Gründung einer GmbH mit dem etwas ausschweifenden Namen „Social Care Services Europe“.

Erschienen waren gerade mal  f ü n f  freie Journalistinnen bezw. Journalisten sowie zwei  sehr kluge, wissbegierige Schüler. N i c h t  e r s c h i e n e n : Berichterstatter der Münchner Tageszeitungen, des Bayerischen Rundfunks, der Fachpresse. Ist Demenz kein Thema? War es zu heiß draußen? War die gleichzeitige Pressekonferenz der IG-Metall interessanter?
Einer der nicht erschienenden freien Reporter meinte: „Die wollen doch nur Reklame für ihr neues Kompetenz-Zentrum machen!“

Zu Hause pflegen?
Wäre das nötig? Auch die neue Einrichtung wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dazu einige Zahlen: In Deutschland sind gegenwärtig 1,4 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Das entspricht fast der Einwohnerzahl von München. In München gab es Ende 2012 21.800 Demenz-Erkrankte. Die Steigerungsrate von Jahr zu Jahr liegt zwischen 10 und 12 Prozent, Tendenz ansteigend. Denen stehen rund 1000 vollstationäre Pflegeplätze gegenüber. Das bedeutet, dass rund  2 0.8 0 0 (!) an Demenz Erkrankte zu Hause oder teilstationär gepflegt werden müssen. Was das bedeutet, können nur direkt davon Betroffene wirklich einschätzen.

Kann es jeden treffen?
Wie gehen wir mit Demenz-Erkrankten um? Betrachten wir sie noch als vollgültige Menschen? Geht von Dementen eine Gefahr aus? Gibt es ein Leben nach der Diagnose? Wie kündigt sich eine Demenz-Erkrankung an? Kann man was dagegen tun? Hilft Kreuzworträtselraten? Kann es jeden treffen? Auch die Quicklebendigen? Wie können wir den Erkrankten, aber auch den pflegenden Angehörigen ihr Leben erleichtern? Warum widmen sich die Medien diesen Themen nicht?

Meine Leser wissen, dass ich zusammen mit Ingrid Schumacher „Das Vorlesebuch für Demenzkranke“ verfasst habe. Einfühlsames Vorlesen erzeugt Stunden des Glücks. Aber seit vielen Wochen ignorieren die Medien unsere Wünsche, das Buch zu rezensieren und vorzustellen. Ohne Rezensionen reagieren die Buchhändler nicht. Zu zweit informieren wir gegenwärtig Interessenten im ganzen Land. Ja klar – damit würden die Redaktionen ja Reklame machen! Das ist doch kein „Werk“, für das man Platz und Zeit opfert. Deshalb hier noch mal die Daten: Verlag Shaker Media Aachen, 148 Seiten, 45 Geschichten aus der Kindheit, Paperback, 14,90 €. http://www.shaker-media.de. info@shaker-media.de.
Sage für jeden Tag Dank, an dem du noch einen klaren Kopf hast! rät der Wortwerfer

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