Heute fand im Internationalen PresseClub München eine
Pressekonferenz zum Thema
„D e m e n z – die große gesellschaftliche Herausforderung“ statt, mit dem Vorsitzenden der AWO München, Jürgen Salzhuber, und dem Rektor und Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Neuendettelsau, Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer. Den Anlass bot der Neubau eines gemeinschaftlichen Demenz-Kompetenz-Zentrums in München und die Gründung einer GmbH mit dem etwas ausschweifenden Namen „Social Care Services Europe“.
„D e m e n z – die große gesellschaftliche Herausforderung“ statt, mit dem Vorsitzenden der AWO München, Jürgen Salzhuber, und dem Rektor und Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Neuendettelsau, Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer. Den Anlass bot der Neubau eines gemeinschaftlichen Demenz-Kompetenz-Zentrums in München und die Gründung einer GmbH mit dem etwas ausschweifenden Namen „Social Care Services Europe“.
Erschienen waren gerade mal f ü n f freie Journalistinnen bezw. Journalisten sowie
zwei sehr kluge, wissbegierige Schüler. N i c h t e r s c h i e n e n : Berichterstatter der
Münchner Tageszeitungen, des Bayerischen Rundfunks, der Fachpresse. Ist Demenz
kein Thema? War es zu heiß draußen? War die gleichzeitige Pressekonferenz der
IG-Metall interessanter?
Einer der nicht erschienenden freien Reporter meinte: „Die
wollen doch nur Reklame für ihr neues Kompetenz-Zentrum machen!“
Zu Hause pflegen?
Wäre das nötig? Auch die neue Einrichtung wäre nur ein
Tropfen auf den heißen Stein. Dazu einige Zahlen: In Deutschland sind
gegenwärtig 1,4 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Das entspricht fast der
Einwohnerzahl von München. In München
gab es Ende 2012 21.800 Demenz-Erkrankte. Die Steigerungsrate von Jahr zu
Jahr liegt zwischen 10 und 12 Prozent, Tendenz ansteigend. Denen stehen rund 1000 vollstationäre Pflegeplätze gegenüber. Das
bedeutet, dass rund 2 0.8 0 0 (!) an Demenz Erkrankte zu Hause oder teilstationär gepflegt werden müssen. Was das
bedeutet, können nur direkt davon Betroffene wirklich einschätzen.
Kann es jeden treffen?
Wie gehen wir mit Demenz-Erkrankten um? Betrachten wir sie
noch als vollgültige Menschen? Geht von Dementen eine Gefahr aus? Gibt es ein
Leben nach der Diagnose? Wie kündigt sich eine Demenz-Erkrankung an? Kann man
was dagegen tun? Hilft Kreuzworträtselraten? Kann es jeden treffen? Auch die
Quicklebendigen? Wie können wir den Erkrankten, aber auch den pflegenden Angehörigen
ihr Leben erleichtern? Warum widmen sich die Medien diesen Themen nicht?
Meine Leser wissen, dass ich zusammen mit Ingrid Schumacher „Das Vorlesebuch für Demenzkranke“
verfasst habe. Einfühlsames Vorlesen erzeugt Stunden des Glücks. Aber seit vielen
Wochen ignorieren die Medien unsere Wünsche, das Buch zu rezensieren und
vorzustellen. Ohne Rezensionen reagieren die Buchhändler nicht. Zu zweit
informieren wir gegenwärtig Interessenten im ganzen Land. Ja klar – damit
würden die Redaktionen ja Reklame machen! Das ist doch kein „Werk“, für das man
Platz und Zeit opfert. Deshalb hier noch mal die Daten: Verlag Shaker Media
Aachen, 148 Seiten, 45 Geschichten aus der Kindheit, Paperback, 14,90 €. http://www.shaker-media.de. info@shaker-media.de.
Sage für jeden Tag Dank, an dem du noch einen klaren Kopf
hast! rät der Wortwerfer
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