Sonntag, 28. Juli 2013

Frauenquote? Warum?




„Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe …“, das war so nicht gemeint vom Herrgott, wie es heute manchmal den Anschein hat, weiß der WORTWERFER. Im 1. Buch Mose (3:15) zürnt Gott der Schlange, die Eva dazu verführt hat, eine Frucht ausgerechnet von dem verbotenen Baum zu naschen und auch Adam davon abbeißen zu lassen. Ein bisschen Bibelkenntnis ist manchmal nicht schlecht.
Gefühlte hunderttausend Bücher sind darüber geschrieben worden, weshalb sich Frauen und Männer  n i c h t  verstehen – und kein mir bekanntes, das etwas dagegen setzt: Und sie verstehen sich doch! Warum eigentlich nicht?
Offenbar hat es der Schöpfer doch so eingerichtet – übrigens nicht nur beim homo sapiens – dass mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen ♀und sich zusammen tun müssen, um den Fortbestand der Art zu sichern. Na also – geht doch!

„Die andere Seite des Mondes!“
Dass Frauen anders denken als Männer, vielfach also eine andere Sicht der Dinge haben, ist doch p h a n t a s t i s c h. „Zeige mir die andere Seite des Mondes!“ lautet meine Bitte. So wie ich denke, das weiß ich einigermaßen, aber ich möchte wissen, wie du denkst – und beide Sichtweisen zusammenfügen, weil ich mich nur dann bereichert fühlen kann.
Als Chefredakteur in der PLUS-Redaktion (Zeitschrift für Unternehmensführung) bin ich im Hause HANDELSBLATT auf Unverständnis gestoßen, weil ich fast immer eben so viele Redakteure wie Redakteurinnen engagiert habe. Die Redakteurinnen waren unschlagbar im Interview von Managern und anderen Mannsbildern. Die haben den „kleinen Dummchen“ soviel erzählt und sich aufgeplustert, wie uns Männern das nie gelungen wäre. Die Redakteure hatten ihre spezifischen Stärken. Zusammen waren wir ein großartiges Team. Vielen Dank allen – auch heute noch! Ihr wart super!

Nicht immer einig – genau das ist so wertvoll!
Es war kein Zufall, dass wir später in der PLUS-Beratungsgruppe wieder ebenso viele Männer wie Frauen waren. Wir waren uns nicht immer auf Anhieb einig – und genau das war so wertvoll. Wir konnten und mussten unsere Sicht- und Denkungsweisen zusammenführen.
Als sich acht Freunde 1996 zum Ersten Deutschen Management-Kabarett „Chaos & Partner“ zusammen fanden, waren wir wieder vier Männer, vier Frauen. Zehn Jahre lang hatten wir großen Spaß, und haben denen, die uns engagierten haben, einiges „aufs Butterbrot geschmiert“, was die nicht immer zum Lachen fanden. Das sollten sie auch nicht. Wir haben unsere maßgeschneiderten Auftritte immer als ultimatives Führungstraining begriffen. Früchte, die vom Baum der Erkenntnis fallen, können hart aufkommen.
Für dasManuskript des Buches „Supermacht Frau / Sind die Männer noch zu retten?“ (bei SIGNUM, München) habe ich zehn Jahre allein recherchiert. Dann habe ich Ingrid Schumacher kennengelernt, und erst mit ihr zusammen wurde ein Ganzes draus. Sie meinte, ich hätte ein zu gutes Bild von den Frauen gezeichnet. Dann haben wir das nächste Buch verfasst: „Supermacht Kids / Lassen wir uns unsere Kultur kaputt machen?“. Es folgten fünf umfangreichere Krimis und 45 Kurzkrimis. Dann „das Vorlesebuch für Demenzkranke“.
Am vergangenen Montag ist Ingrid Schumacher gestorben. Ich habe eine wunderbare Frau, Mit-Autorin und Lektorin verloren. Sie wird mir nie mehr die andere Seite des Mondes zeigen können. Und der WORTWERFER wird kein neues Buch schreiben. Ich werde die zahlreichen gemeinsam begonnenen Projekte vollenden. In stiller Zwiesprache mit Ingrid.

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