„Ich will Feindschaft
setzen zwischen dir und dem Weibe …“, das war so nicht gemeint vom
Herrgott, wie es heute manchmal den Anschein hat, weiß der WORTWERFER. Im 1.
Buch Mose (3:15) zürnt Gott der Schlange, die Eva dazu verführt hat, eine
Frucht ausgerechnet von dem verbotenen Baum zu naschen und auch Adam davon abbeißen
zu lassen. Ein bisschen Bibelkenntnis ist manchmal nicht schlecht.
Gefühlte hunderttausend Bücher sind darüber geschrieben
worden, weshalb sich Frauen und Männer n
i c h t verstehen – und kein mir
bekanntes, das etwas dagegen setzt: Und
sie verstehen sich doch! Warum eigentlich nicht?
Offenbar hat es der Schöpfer doch so eingerichtet – übrigens
nicht nur beim homo sapiens – dass mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen ♀und ♂sich zusammen tun müssen, um den
Fortbestand der Art zu sichern. Na also
– geht doch!
„Die andere Seite des Mondes!“
Dass Frauen anders denken als Männer, vielfach also eine
andere Sicht der Dinge haben, ist doch p h a n t a s t i s c h. „Zeige mir die
andere Seite des Mondes!“ lautet meine Bitte. So wie ich denke, das weiß ich
einigermaßen, aber ich möchte wissen, wie du denkst – und beide Sichtweisen
zusammenfügen, weil ich mich nur dann bereichert fühlen kann.
Als Chefredakteur in der PLUS-Redaktion (Zeitschrift für
Unternehmensführung) bin ich im Hause HANDELSBLATT auf Unverständnis gestoßen, weil
ich fast immer eben so viele Redakteure wie Redakteurinnen engagiert habe. Die
Redakteurinnen waren unschlagbar im Interview von Managern und anderen Mannsbildern.
Die haben den „kleinen Dummchen“ soviel erzählt und sich aufgeplustert, wie uns
Männern das nie gelungen wäre. Die Redakteure hatten ihre spezifischen Stärken.
Zusammen waren wir ein großartiges Team. Vielen Dank allen – auch heute noch!
Ihr wart super!
Nicht immer einig – genau das ist so wertvoll!
Es war kein Zufall, dass wir später in der
PLUS-Beratungsgruppe wieder ebenso viele Männer wie Frauen waren. Wir waren uns
nicht immer auf Anhieb einig – und genau das war so wertvoll. Wir konnten und
mussten unsere Sicht- und Denkungsweisen zusammenführen.
Als sich acht Freunde 1996 zum Ersten Deutschen
Management-Kabarett „Chaos &
Partner“ zusammen fanden, waren wir wieder vier Männer, vier Frauen. Zehn
Jahre lang hatten wir großen Spaß, und haben denen, die uns engagierten haben,
einiges „aufs Butterbrot geschmiert“, was die nicht immer zum Lachen fanden.
Das sollten sie auch nicht. Wir haben unsere maßgeschneiderten Auftritte immer
als ultimatives Führungstraining begriffen. Früchte, die vom Baum der Erkenntnis
fallen, können hart aufkommen.
Für dasManuskript des Buches „Supermacht Frau / Sind die Männer noch zu retten?“ (bei SIGNUM,
München) habe ich zehn Jahre allein recherchiert. Dann habe ich Ingrid
Schumacher kennengelernt, und erst mit ihr zusammen wurde ein Ganzes draus. Sie
meinte, ich hätte ein zu gutes Bild von den Frauen gezeichnet. Dann haben wir
das nächste Buch verfasst: „Supermacht
Kids / Lassen wir uns unsere Kultur kaputt machen?“. Es folgten fünf
umfangreichere Krimis und 45 Kurzkrimis. Dann „das Vorlesebuch für Demenzkranke“.
Am vergangenen Montag ist Ingrid Schumacher gestorben. Ich
habe eine wunderbare Frau, Mit-Autorin und Lektorin verloren. Sie wird mir nie
mehr die andere Seite des Mondes zeigen können. Und der WORTWERFER wird kein
neues Buch schreiben. Ich werde die zahlreichen gemeinsam begonnenen Projekte
vollenden. In stiller Zwiesprache mit Ingrid.
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