Zunächst mal: Vermutlich am 16. April 2015 werde ich um
19:30 Uhr im Rahmen des StrategieForums im Rubenbauer-Konferenzzentrum
(Münchner Hauptbahnhof) ein Referat zu
diesem Thema halten. Ihre Anmeldung muss über das StrategieForum München,
Herrn Hans-Werner Schönell, erfolgen. Der Termin steht noch nicht ganz fest.
Am 2. Januar wurde der Wirtschaftsteil der Süddeutschen
Zeitung ganz dem Thema „Motivation“
gewidmet, nicht ohne Skepsis und das mit
Recht. Natürlich überwiegend aus der Sicht eines Angestellten oder – wie
man realistischerweise auch sagen müsste: eines Untergebenen. Das sind nun mal,
wie die Bayern sagen, die mehreren.
„Sie müssen Ihre Leute besser motivieren!“
Diese Mahnung an Abteilungsleiter heißt unverschlüsselt:
„Machen Sie denen mal Beine! Treten Sie denen mal in den Hintern, Sie Weichei!“
Aber man kann niemanden motivieren, so
wenig, wie man es regnen lassen kann. Man kann nur Motive, die im Menschen
angelegt sind (oder auch nicht), aktivieren. Die Quintessenz der Beiträge im
SZ-Teil lautete, letztlich ginge es um mehr Geld. Damit wären wir wieder bei
den Grundirrtümern der
Motivations-Debatten angekommen. Stunde Null.
In fast allen Motivations-Seminaren wird der Urvater Abraham Maslow (1908 – 1970) herbei zitiert
mit seiner fünfstufigen „Bedürfnispyramide“. Am Fuß dieser Pyramide geht es um
die Grundbedürfnisse, die ein Mensch unbedingt stillen müsse: Essen, Trinken,
Schlafen, Wohnen. Wenn dafür genug gesorgt sei, strebe der Mensch danach, dies
für die Zukunft abzusichern (2. Stufe: Sicherheit). Ist ihm dies gelungen,
erwache in ihm das Motiv nach einem Platz in einer Gemeinschaft (3. Stufe:
Soziale Bedürfnisse). Der aber genüge ihm bald nicht mehr: Er möchte in dieser
Gemeinschaft besonders geachtet werden. Der Beste sein, eine Führungsposition
einnehmen, sich auszeichnen, Prestige erwerben (4. Stufe: Macht, Rang). Dort,
in einer Spitzenposition angekommen, könne er sich als höchstes Motiv leisten,
sich selbst zu verwirklichen. Das alles ist leicht zu verstehen, aber auch falsch. Unzweifelhaft gibt es
diese Motive menschlichen Handelns, aber jeder
Mensch hat zu jeder Zeit alle diese Motive gleichzeitig. Auch in einer
Gruppe hungernder Flüchtlinge bilden sich Hackordnungen und inoffizielle
Führungsstrukturen, was es nach der veralteten Maslow-Deutung gar nicht geben
dürfe. Jeder Mensch tendiert dazu, seine
Leistung dort zu maximieren, wo er die Maslow-Motive optimal ausleben kann.
Das kann im Unternehmen sein, aber auch draußen, im Motorrad-Club, im
Schrebergarten, als Sportler. Viele Führungskräfte würden vor Neid erblassen,
würden sie erleben, was für Spitzenleistungen ihre „Lahmärsche“ in der Freizeit
erbringen. Das hat mit Geld überhaupt
nichts zu tun.
Frederick Herzberg (1923
– 2000) war der Nächste, der die Motivations-Psychologie wesentlich
bereichert hat. Er unterschied zwischen „Hygienefaktoren“,
die nur motivieren, wenn sie in genügender Weise realisiert sind (z.B. faire
Bezahlung, sauberer Arbeitsplatz, gutes Betriebsklima), aber in starkem Maße demotivieren, wenn sie
ungenügend oder gar nicht verwirklicht sind. Zudem schwächt sich ihre Wirkung
schnell ab, wenn z.B. der saubere Arbeitsplatz, das gute Kantinenessen zur
Selbstverständlichkeit geworden sind. Unter „Motivatoren“ rangieren bei ihm an höchster Stelle „Erfolgserlebnisse“, es folgen „Anerkennung“,
„Selbstverantwortung“, „interessante Tätigkeit“, „Mitglied sein in einer
erfolgreichen Gruppe“. Wenn der Mensch diese Faktoren verwirklicht sieht, dann
„geht die Post ab“. Von Geld ist keine
Rede. Geld motiviert als Erfolgsnachweis, nicht als Lohn, sondern als
Belohnung.
Der WORTWERFER hat in seinen vielen Buchkapiteln, Artikel
und Vorträgen den Begriff „Begeisterung“ in die Debatte geworfen. Ersetzen Sie
die Vokabel „Motivieren“ durch „Begeisterung wecken“ oder „Ansporn setzen“.
Und nun zum Thema, zur Selbst-Motivation.
Hierzu bedarf es nur des höchsten Motivators nach Herzberg: Wir brauchen Erfolgserlebnisse. Oder
wie der Engländer sagt: Nothing succeeds like success! Nichts macht so
erfolgreich wie der Erfolg selbst. Was aber verstehen wir unter „Erfolg“?
Richtig – ein erreichtes Ziel! Anders als beim Führen in Organisation, das nach
des WORTWERFERS Definition erfordert, Mitarbeiter
zu Erfolgen und zur Selbstentwicklung kommen lassen, müssen wir bei der
Selbst-Motivation uns selber Ziele
setzen – und auch erreichen.
Wieviele Ziele denn? Wieviele können wir uns zumuten? Und
welche sind lohnend? Erfolgversprechend? Und wie können wir sie auch
tatsächlich erreichen? Was sind Engpass-Beseitigungsziele? Was Chancen-Nutzungsziele?
Management-by-Objectives auch im persönlichen Bereich? Dazu mehr im nächsten
Blog! verspricht der WORTWERFER, alias Ziele-Siegert.
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