Es geschehen noch Wunder! Der letzte Blog vom WORTWERFER
hatte zumindest 1 Leser, der sich auf die Thematik eingelassen und direkt
reagiert hat. Es geht um die Frage, ob dann, wenn die Mixture von Sex, Ekel, Grusel und so weiter angerichtet ist
– und dies möglichst von einer Frau, weil es dann authentischer rüber kommt, ob es nicht auch einer guten Story bedarf.
Der WORTWERFER hat bei den wenigen Porno-Büchern, die ihm
unter kamen, feststellen müssen, dass es ihnen genau daran mangelte. Kurzum: der rote Faden war meist dünn und vor
allem kurz. Denn möglichst schnell trieben es die Protagonisten wieder im Bett
oder sonst wo. Es ist ja nicht leicht, in einem Blog die gebräuchlichen
Vokabeln zu gebrauchen; es könnte sein, dass er der Zensur zum Opfer fällt. Ein
Roman, in dem es um wirkliche Liebe geht, um das zarte Erwachen, um die
Verwirrung, um Zweifel, um angstvolle Nähe und Erfüllung geht, erfüllt den
Zweck der „Bücher für die flinke Hand“
offenbar nicht.
Will man also „Five Shades of Grey“ nacheifern, den „Feuchtgebieten“
oder anderen Vaginal-Geständnissen, um endlich einen Bestseller unter die Leute
zu bringen, der sogar verfilmt wird, dann muss man offenbar nicht sehr tief in
menschliche Schicksale eintauchen.
Die anderen Leser, die hohe Ansprüche an ihre Lektüre
stellen, die zum Beispiel meinen Schicksalsroman „Das herbstrote Blatt“ gelesen haben, äußerten schon mal die
Kritik: „Musste das denn sein mit dieser
Sex-Szene?“ Meine Antwort: „Ja, die
Geschichte wäre unglaubwürdig, wäre es nicht zu diesem intimen Erleben
gekommen. Und nur auf Schmetterlinge und Bienchen zu verweisen oder die Engel
ein Konzert anstimmen zu lassen, hätte es nichtgebracht. Außerdem ist
Tandaradei nicht mein Ding.“ Ich könnte jetzt die entsprechenden Seitenzahlen
angeben, aber genau das schnelle Hinblättern würde alles zerstören. Katharina
musste einen weiten, angsterfüllten Lebensweg zurücklegen, jahrzehntelange
Lieblosigkeit und Unterdrückung. Ich kannte
ja ihr Schicksal. Nach ihrem Tod habe ich den Roman begonnen.
Der WORTWERFER zieht sich jetzt erst einmal in die Berge
zurück.
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