Kennen Sie Ihre Schlüsselbereiche?
Der WORTWERFER, dessen Motto lautet „Ich schreibe, also bin ich!“, ist sehr oft gefragt worden: „Wie
schaffen Sie das eigentlich, neben Ihrer Beratungs- und Trainingstätigkeit,
neben Büroarbeit und Familie und all dem anderen anfallenden Kram noch Bücher
zu schreiben?“ Viele Bücher! Fachbücher, Sachbücher, Romane, Krimis,
Erzählungen.
Darüber habe ich mich selber manchmal gewundert. In manchen
Jahren war ich an über 250 Tagen unterwegs. Mir kommt allerdings zugute, dass
ich das Hotelleben liebe, ebenso wie das Bahnfahren (nicht immer). Die
ungestörte Ruhe eines Hotelzimmers und die Anonymität eines Eisenbahnabteils
mit ausgeschaltetem Handy haben mich geradezu eingeladen, zum Block, später zum Laptop zu greifen, um
meiner Schreibsucht zu frönen. Doch dazu später.
Schätzungsweise die Hälfte meiner Seminare waren dem Selbst- und Zeit-Management gewidmet.
Das ist ein ziemlich heuchlerisches
Thema; denn eigentlich weiß fast jeder, wo er seine Zeit verplempert und
wie er effizienter arbeiten könnte. Es ist schwierig, dazu wirklich Neues zu
vermitteln. Dachte ich mir. Der Knackpunkt bei den meisten Teilnehmern war auch
nicht die Zeit. Es war die fehlende
Energie, die sich nur entfacht, wenn man entschlossen ist, mit aller Kraft
ein Ziel oder gar mehrere erreichen zu wollen. Ich konnte meist die
Seminarteilnehmer in zwei Gruppen einteilen: Auf die Frage nach ihren
wichtigsten Zielen, kauten die einen am Kugelschreiber. Die anderen zählten so
viele Ziele auf, dass sie diese unmöglich alle erreichen könnten. Alle jedoch
einte die Aussage: Sich Ziele zu setzen, hätte wenig Sinn; denn die tägliche
Arbeitslast ließe ihnen ohnehin keine Zeit, diese Ziele zu erreichen. Es war
keine Aussage – sondern eine willkommene Ausrede. Damit waren wir am Kern des
Selbst- und Zeit-Managements angekommen:
Keine Zeit für Ziele, keine Ziele - keine Zeit.
Selbst in Unternehmen, die vorgaben, Führen mit Zielen zu
praktizieren, scheuten sich viele Chefs, dies auch konsequent zu realisieren. Warum?
Weil die Mitarbeiter so von der Routinearbeit in Anspruch genommen würden, dass
sie für Ziele „oben draufgesattelt“ ohnehin keine Zeit hätten. Zielerreichungsgespräche
endeten meist in Rechtfertigungen: „Sagen Sie mir bitte, wann ich das noch
schaffen soll!“
„Nennen Sie mir die drei bis fünf wichtigsten Tätigkeiten, mit denen
Sie am stärksten zum Erreichen der Unternehmensziele beitragen!“ Oft
schaute ich in entsetzte Gesichter, wenn ich als Coach diese Frage an Führungskräfte oder
Mitarbeiter richtete. „Jetzt? Jetzt gleich?“ – „Ja, jetzt gleich!“
„Diese Frage habe ich mir noch nie gestellt und mein Chef auch nicht!“ So etwa ein typischer Dialog, in dem
ich nicht locker ließ und nachhakte: „Und was wollen Sie in der nächsten Woche in
diesen Ihren Schlüsselbereichen erreichen? Welche Ziele? Welche kleinen, kurzfristigen Ziele, definiert in
messbaren Kriterien?“
Großes Erstaunen.
„Nächste Woche schon?“ Ja, ich blieb penetrant, bis drei, vier oder fünf
Ziele notiert waren; meistens zu große. Dann machten wir aus den Zielen
Zielchen. Die aber wurden nach einer Woche eingefordert, und dann gleich die
für die nächste Woche formuliert. So
geht das mit den Schlüsselbereichen. Aus Jahreszielen werden erreichbare
Wochenziele, klein, aber stetig. Wie die kleinen Schritte eines Bergsteigers
bis zum Gipfel. Verstehen Sie jetzt, weshalb ich den Spitznamen „Ziele-Siegert“ bekam, der jetzt meine Website aufruft?
Ich selbst habe neun Schlüsselbereiche, berufliche und
private. Die genießen Priorität: neun kleine, aber erreichbare Zielchen von
Woche zu Woche. Wenn ich die geschafft habe, weiß ich, dass nichts Wichtiges
anbrennen kann. Ein wunderbares Gefühl – das mir dann sozusagen als Belohnung die
Freiheit gibt zu schreiben. Ist ein Manuskript herangereift, muss es konsequent
gemanagt werden. Dann wird es zu einem Schlüsselbereich bis zur
Veröffentlichung und dem Marketing darüber hinaus.
Warum neun? Weil man mehr nicht schafft. Es werden ohnehin
manchmal mehr – mit Unterzielen. Der Ziele-Siegert, alias der WORTWERFER, rät
Ihnen auch zur Schlüsselbereichsmethode – und berät Sie auch per Mail
(drwerner.siegert@web.de).
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