Samstag, 12. Juli 2014

Kennen Sie Ihre Schlüsselbereiche?




Kennen Sie Ihre Schlüsselbereiche?

Der WORTWERFER, dessen Motto lautet „Ich schreibe, also bin ich!“, ist sehr oft gefragt worden: „Wie schaffen Sie das eigentlich, neben Ihrer Beratungs- und Trainingstätigkeit, neben Büroarbeit und Familie und all dem anderen anfallenden Kram noch Bücher zu schreiben?“ Viele Bücher! Fachbücher, Sachbücher, Romane, Krimis, Erzählungen.

Darüber habe ich mich selber manchmal gewundert. In manchen Jahren war ich an über 250 Tagen unterwegs. Mir kommt allerdings zugute, dass ich das Hotelleben liebe, ebenso wie das Bahnfahren (nicht immer). Die ungestörte Ruhe eines Hotelzimmers und die Anonymität eines Eisenbahnabteils mit ausgeschaltetem Handy haben mich geradezu eingeladen, zum Block, später zum Laptop zu greifen, um meiner Schreibsucht zu frönen. Doch dazu später.

Schätzungsweise die Hälfte meiner Seminare waren dem Selbst- und Zeit-Management gewidmet. Das ist ein ziemlich heuchlerisches Thema; denn eigentlich weiß fast jeder, wo er seine Zeit verplempert und wie er effizienter arbeiten könnte. Es ist schwierig, dazu wirklich Neues zu vermitteln. Dachte ich mir. Der Knackpunkt bei den meisten Teilnehmern war auch nicht die Zeit. Es war die fehlende Energie, die sich nur entfacht, wenn man entschlossen ist, mit aller Kraft ein Ziel oder gar mehrere erreichen zu wollen. Ich konnte meist die Seminarteilnehmer in zwei Gruppen einteilen: Auf die Frage nach ihren wichtigsten Zielen, kauten die einen am Kugelschreiber. Die anderen zählten so viele Ziele auf, dass sie diese unmöglich alle erreichen könnten. Alle jedoch einte die Aussage: Sich Ziele zu setzen, hätte wenig Sinn; denn die tägliche Arbeitslast ließe ihnen ohnehin keine Zeit, diese Ziele zu erreichen. Es war keine Aussage – sondern eine willkommene Ausrede. Damit waren wir am Kern des Selbst- und Zeit-Managements angekommen:

Keine Zeit für Ziele, keine Ziele - keine Zeit.

Selbst in Unternehmen, die vorgaben, Führen mit Zielen zu praktizieren, scheuten sich viele Chefs, dies auch konsequent zu realisieren. Warum? Weil die Mitarbeiter so von der Routinearbeit in Anspruch genommen würden, dass sie für Ziele „oben draufgesattelt“ ohnehin keine Zeit hätten. Zielerreichungsgespräche endeten meist in Rechtfertigungen: „Sagen Sie mir bitte, wann ich das noch schaffen soll!“

„Nennen Sie mir die drei bis fünf wichtigsten Tätigkeiten, mit denen Sie am stärksten zum Erreichen der Unternehmensziele beitragen!“ Oft schaute ich in entsetzte Gesichter, wenn ich als Coach diese Frage an Führungskräfte oder Mitarbeiter richtete. „Jetzt? Jetzt gleich?“ – „Ja, jetzt gleich!“ „Diese Frage habe ich mir noch nie gestellt und mein Chef auch nicht!“ So etwa ein typischer Dialog, in dem ich nicht locker ließ und nachhakte: „Und was wollen Sie in der nächsten Woche in diesen Ihren Schlüsselbereichen erreichen? Welche Ziele? Welche kleinen, kurzfristigen Ziele, definiert in messbaren Kriterien?“
 Großes Erstaunen. „Nächste Woche schon?“ Ja, ich blieb penetrant, bis drei, vier oder fünf Ziele notiert waren; meistens zu große. Dann machten wir aus den Zielen Zielchen. Die aber wurden nach einer Woche eingefordert, und dann gleich die für die nächste Woche formuliert. So geht das mit den Schlüsselbereichen. Aus Jahreszielen werden erreichbare Wochenziele, klein, aber stetig. Wie die kleinen Schritte eines Bergsteigers bis zum Gipfel. Verstehen Sie jetzt, weshalb ich den Spitznamen „Ziele-Siegert“ bekam, der jetzt meine Website aufruft?

Ich selbst habe neun Schlüsselbereiche, berufliche und private. Die genießen Priorität: neun kleine, aber erreichbare Zielchen von Woche zu Woche. Wenn ich die geschafft habe, weiß ich, dass nichts Wichtiges anbrennen kann. Ein wunderbares Gefühl – das mir dann sozusagen als Belohnung die Freiheit gibt zu schreiben. Ist ein Manuskript herangereift, muss es konsequent gemanagt werden. Dann wird es zu einem Schlüsselbereich bis zur Veröffentlichung und dem Marketing darüber hinaus.

Warum neun? Weil man mehr nicht schafft. Es werden ohnehin manchmal mehr – mit Unterzielen. Der Ziele-Siegert, alias der WORTWERFER, rät Ihnen auch zur Schlüsselbereichsmethode – und berät Sie auch per Mail (drwerner.siegert@web.de).

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