„Management und
Autofahren haben vieles gemeinsam: Für beides braucht man
● einige Kenntnisse
● ziemlich viele Fertigkeiten und Techniken
● und eine integre innere Einstellung und Moral.
Aber … Autofahren lernt man, bevor man sich allein an das Steuer eines Kraftfahrzeuges setzen
darf, Management lernt man erst dann
hierzulande, wenn man schon längere Zeit eine Abteilung, einen Bereich oder
eine Organisation geleitet hat. Vorher lassen wir unsere Führungskräfte erst
einmal eine Zeitlang probieren …
Man nennt das „Erfahrungen sammeln“: Sie ecken hier und dort an … jagen ihren Mitmenschen (hier:
Mitarbeitern) manchen Schrecken ein, richten manchen, manchmal auch erheblichen Personal- und Sachschaden
an,
aber mit der Zeit werden sie erfahrener und sicherer, haben
sich ihre eigenen Regeln und Angewohnheiten zugelegt, auch solche, die andere Verkehrsteilnehmer (hier: Kollegen, Experten)
nur so staunen lassen. Management müsste man lernen, bevor man
Verantwortung für Menschen und Mittel übernimmt. Große Klasse kann man dann
immer noch werden. Aber es gibt keine „Straßenverkehrsordnung“ des Managements,
keine Stelle, die den Führerschein abnimmt.“ Schlimmer noch: Wer weiß denn, um was es im Management
wirklich geht?
Ja – um was denn? Das ist hier die Frage! Wenn Sie einen
Manager oder eine so genannte Führungskraft (♂♀) mal richtig in Verlegenheit
bringen wollen, dann bitten Sie ihn/sie doch, Ihnen mal genau zu erklären, was
Management eigentlich ist. Sie werden in 95 Prozent aller Fälle eine falsche, bestenfalls unvollständige
Antwort erhalten. Wie bitte? Ja, in echt!
Der sehr aufmerksame Leser, wird Gänsefüßchen bemerkt haben.
Also handelt es sich um ein Zitat, das der WORTWERFER in einer Broschüre der
Deutschen Management-Gesellschaft e.V. – DMG (ja, die gab es mal!) von 1974
gefunden hat. Und es hat sich in den 38 Jahren seither nicht viel geändert.
Dabei wollte diese damals sehr aktive Gesellschaft zügig
etwas ändern. Sie erarbeitete ein vierstufiges Bildungskonzept, das in den
Abschlussklassen der Schulen ansetzte. Und eine fundierte schriftliche und
bildhafte Darstellung methodischen Managements. Sie wurde sogar vom
Management-Papst aller Zeiten, Peter
Drucker, anlässlich einer Veranstaltung in Frankfurt/Main als prägnanteste Beschreibung gewürdigt.
Aber für die Bildungs-Bürokraten galt Management als Pfui!
Passt so gar nicht zum Humboldtschen Bildungs-Ideal. Und für Manager? Ach – die
kennen doch schon alles besser.
Nun warten Sie vermutlich auf die stimmige, einzig richtige
Definition. Es gibt sie nicht.
● Management ist logisches Führen und Handeln.
● Management ist die Logik des Gelingens.
● „Managen heißt, Menschen so zu führen, dass Ziele durch
planvolles, organisiertes und kontrolliertes Leisten ökonomisch erreicht
werden.“ (So die DMG).
Dazu gehört der von Peter Drucker abgesegnete, inzwischen
ergänzte Management-Kreis.
Methodisches Management ist ausdrücklich nicht auf die Wirtschaft oder gar
Unternehmensführung beschränkt, sondern sollte überall dort systematisch
angewandt werden, wo es gilt, Ziele zu erreichen. So lautet die provozierende
Behauptung auch: Sie können weder auf einen Berg steigen noch ein Essen
zubereiten … ohne zu wissen, auf welchen Berg oder welches Gericht. Erst wenn
das Ziel feststeht, können Sie planen (Zeit, Mittel, Abläufe) und organisieren
(Wer macht was bis wann womit). Dann erst sollten Sie loslegen („Durchführen“).
Daraufhin müssen Sie Auswerten, um zu lernen („Was ist noch nicht perfekt
gelaufen? Was werde ich beim nächsten Mal besser machen?“ = permanente
Innovation/Kaizen). Gilt alles auch für
Selbst-Management!
Mit methodischem Management konnte z.B. ein Kreiskrankenhaus
um Monate früher fertig gestellt werden als ursprünglich vorgesehen, und zu 20
Prozent geringeren Kosten! Klingt wie ein Märchen, ist aber belegt und nur ein
Beispiel unter vielen. Vielleicht sollte man 38 Jahre nach Druck der DMG-Broschüre
und Vorlage des Management-Bildungskonzeptes mal an die Anwendung von
Management gehen? schlägt der WORTWERFER vor. Die Einrede der Komplexität ist
eine Ausrede.
PS: Wer Management anwenden will, kauft das Buch „Ohne Ziele keine Treffer“ von Werner Siegert,
Kastner-Verlag Wolnzach, ISBN 13: 978-3-937082-58-5
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