Toleranz zu erweisen, ist eine noble Geisteshaltung. „Ich bin zwar nicht deiner Meinung, ich
übe auch daran Kritik, aber ich respektiere sie und werde für die Freiheit
eintreten, dass du sie ohne Gefahren und Nachteile äußern kannst!“ Dasselbe
gilt für Menschen anderer Hautfarbe, für andere Lebensentwürfe, andere
Religionen, andere Bräuche. Wem Toleranz entgegen gebracht wird, von dem
erwartet man die gleiche Haltung – in Wort und Tat.
Jetzt gerät diese Balance aus dem Gleichgewicht – und dies auf Initiative der Europäischen Union. Die noble Geisteshaltung soll durch Gesetze
und Verordnungen erzwungen werden. Kritik, antagonistische Äußerungen, ja
sogar kabarettistische Thematisierungen mit Bezug auf besonders schutzwürdige
„Gruppen“ und Gruppierungen sollen verboten und strafbewehrt verfolgt werden.
Jugendliche, die sich dem widersetzen, sollen in besondere Erziehungsmaßnahmen eingewiesen werden. Toleranz
gegenüber den besonders herausgehobenen „Gruppen“ soll Inhalt besonderer Schulunterrichts-Einheiten
werden. Die Medien sollen verpflichtet
werden, regelmäßig einen bedeutsamen Teil ihrer Kapazität der Durchsetzung von
Toleranz gegenüber den „Gruppen“ zu widmen.
Das glauben Sie nicht? Davon hätten Sie doch längst
erfahren? Wer denkt sich denn so was aus? Der WORTWERFER erfuhr davon auf
Umwegen. Ja, es gibt seit September 2013 …
„A European Framework National
Statute for the Promotion of Tolerance“
das sogenannte „Toleranzpapier” des Europäischen Rates für Toleranz und Versöhnung, das klammheimlich,
ohne dass deutsche Politiker oder die deutsche Presse davon Notiz genommen
hätten, ins Europäische Parlament zur Beschlussfassung eingebracht wurde. Es beinhaltet
nicht zuletzt auch durch seine dehnbaren und schwammigen Begriffe eine Einschränkung der Artikel 3 und 5 des
Grundgesetzes, nämlich der Meinungs- und Pressefreiheit.
Und niemand regt sich bisher darüber auf! Aber das Papier
ist Realität! Es wurde erarbeitet von den „Experten“ Yoram Dinstein (Vorsitz),
Ugo Genesio, Rein Müllerson, Daniel Thürer und Rüdiger Wolfrum.
Toleranz-erheischende Gruppen bilden Menschen, die durch
Rasse oder kulturelle Wurzeln, ethnische Herkunft oder Abstammung, religiöse
Mitgliedschaft oder sprachliche Bande, Gender-Identität oder sexuelle
Orientierung oder jegliche andere Charakteristika ähnlicher Art verbunden sind.
Zu „eliminieren“ sind u.a. Antisemitismus, Antifeminismus und Homophobie.
Das Gefährliche an diesem Gesetzentwurf ist die Vermischung edler und
selbstverständlicher Ziele mit tückischen Klauseln. Überdies liegt das
Papier bisher nur in den EU-Amtssprachen Englisch und Französisch vor. Eine
offizielle deutsche Übersetzung ist noch nicht bekannt. Daher ist der Text
hierzulande kaum bekannt.
Die Toleranz des WORTWERFERS gegenüber der stillschweigenden
Verabschiedung dieser Gesetzesvorlage durch das Europäische Parlament tendiert
gegen Null. Der Internationale PresseClub München wird sich damit befassen. Der
WORTWERFER hat eine Reihe deutscher Politiker angeschrieben, die besonders in
der EU und Europa engagiert sind. Wo
bleibt der Aufschrei?
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