So heißt der Wirtschaftskrimi,
den der Wortwerfer gestern bei neobook als eBook veröffentlicht hat. Ist der
Titel nur eine Provokation? Nur ein Gag? Keineswegs!
Wie kommt ein solcher Wirtschaftskrimi zustande?
Die Idee kam uns, meiner leider inzwischen verstorbenen Muse
Ingrid Schumacher und mir, als wir das gesellschaftskritische Sachbuch „Supermacht Frau / Sind die Männer noch zu
retten? (bei Amalthea/Signum Wien – München 2011) verfassten. Sie wurde
konkretisiert durch die monatelangen Diskussionen zu einer gesetzlichen oder flexiblen Frauenquote. Wer überdies über 40 Jahre
seines Berufslebens im Bereich der Unternehmensführung tätig war, zuletzt als Trainer, Berater und Coach, der kennt
die Männerwelt, der kennt aber auch die tüchtigen, fleißigen, umsichtigen
Frauen, die den Männern die Voraussetzungen für ihre Erfolge schaffen. Der
Wortwerfer hat mehrere Hundert Führungs-, Management- und
Selbstmanagement-Seminare durchgeführt, darunter auch zahlreiche für Chefassistentinnen
und Sekretärinnen. Da lernt man beide Seiten kennen, Kommunikationsprobleme,
Überforderungen, Zumutungen und die
Untiefen der Charaktere. Im Umgang mit Frauen offenbaren sie sich sehr
deutlich.
Im Laufe der Jahre wurden die Frauen selbstbewusster, stärker,
kompetenter, ehrgeiziger. Sie kannten sich früher mit der EDV aus als ihre
Chefs und oft besser auch im Wirtschafts- und Sozialrecht, schließlich auch in
der Materie des Unternehmens. Irgendwann entspricht es den realen
Gegebenheiten, dass sie nicht mehr nur dienen, Kaffee kochen und die
Grünpflanzen pflegen wollen. Sie möchten nach oben. Und stoßen gegen die „gläserne Decke“. Da sind die
Männer, und die wollen ihre Plätze nicht räumen. Und träumen von ihrer ewigen,
fast gottgegebenen Führungsrolle – die sie längst verloren haben.
Ein wunderbarer Krimi-Stoff!
Für einen Krimi „Männerquote“ waren also alle
Voraussetzungen gegeben. Zuerst sollte es eine Satire werden. Aber schnell
wurde es ernst, wenn auch stellenweise zum Lachen. Ingrid und ich fixierten die
Ausgangs-Situation: Eine viel schillernde Quotenfrau, attraktiv, Muslima,
promoviert, sollte den Vorstand zieren. Für sie wurde eigens das neue Ressort
„Compliance“ geschaffen. Aber am Tag ihres Dienstantritts liegt sie tot in
ihrer Wohnung. Zeitgleich findet jemand im Grünwalder Forst auf einer Bank den
toten Chefingenieur und Erfinder Dr. Hanselmann. Das Produkt der Firma: mobile
Klein-Solargeräte, mit Hilfe derer Familien in sonnenverbrannten
Entwicklungsländern Strom fürs Kochen und den Fernseher generieren können. Ein
Riesengeschäft. Da geht ohne Schmiergeld nichts – und da soll nun ausgerechnet
eine Frau, eine Türkin noch dazu, für Gesetzestreue und saubere
Geschäftsabwicklung sorgen?
Ein wunderbarer
Krimi-Stoff. Kapitel für Kapitel schrieb sich wie von selbst. Jede Woche
diskutierten wir, wie es weiter gehen könnte. Dann starb Ingrid Schumacher.
Ich habe es als mein Vermächtnis angesehen, das Werk zuende
zu bringen. Wie immer beim Fabulieren brodelt nachts die Ideenküche. Tagsüber
wird getippt. „Wer war es?“ blieb selbst mir lange Zeit verborgen, bis die
Logik des Geschehens einen Sog entfaltete, atemlos bis tief in die Nächte musste
es nur noch in die Tasten gehämmert werden.
Männerquote? Es sterben mehr Männer als Frauen. Frauen
ziehen die Strippen. Die Männer bekommen Angst. Mehr wird nicht verraten.
Männer müssen her, die wirklich Männer sind, keine Machos,
keine verzogenen Spätpubertierer. Meint der Wortwerfer.
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